Sehen I
handelt von Foto-, Ton- und Videoinstallationen, die mit der Anwesenheit von Figuren angereichert sind. In die Anordnung einer begehbaren Ausstellung werden kleine Momente körperlicher Präsenz gestreut, wie sie dem Theater eigen sind. Das so entstandene Spektrum an Tönen und Bildern kombiniert mit ‚lebendigen Exponaten’ geht von einer Beschäftigung mit dem Ausstellungsraum aus, dem Ort des IG Farben-Gebäudes, und zeigt die Sicht der Beteiligten auf diese Räume. In den Räumlichkeiten der Universität zieht sich die Ausstellung durch das IG Farben-Gebäude vom 1. bis in den 7. Stock - und zurück. Dazwischen können sich die Zuschauer den Ablauf ihres Besuchs individuell gestalten. Die Umhergehenden erhalten Zeit und Raum um zu reflektieren, was sie sehen, und um sich den einzelnen Elementen zu- und auch wieder von ihnen abwenden zu können.

These: Die Universität verliert langsam ihre Bedeutung als Ort, wo Denkprozesse angeregt, ausgetauscht und auch in die Tat umgesetzt werden. In der Tat machen wir uns so unsere Gedanken und daher hängt das Denken mit dem Tun zusammen. Gedanken bei anderen anzuregen, eigenen Gedanken Form und Ausdruck zu verleihen, soll gerade auch im Rahmen der Universität stattfinden. Viel zu sehr herrscht routiniertes Einverständnis über die zu nutzenden Räume. Der Alltag überlagert die Wahrnehmung. Die Augen bleiben verschlossen vor den Eigentümlichkeiten, vor den Möglichkeiten, vor Geschichte und auch vor der Gegenwart. Gerade im IG Farben-Gebäude wird ein auf Verdrängung basierender Umgang mit dem Alltag praktiziert, der viel zu oft unentdeckt, unbesehen bleibt.

Die Kommunikation mit den Gästen in leisem Ton soll eine Atmosphäre schaffen, die einlädt, sich nicht nur wohl zu fühlen, sondern sich mit den Arbeiten kritisch aber auch freudig auseinander zu setzen. In eigenem Tempo können die Besucher der umseitigen Karte folgen, die die Ausstellungsorte im Gebäude benennt. Ein Becher Saft oder ein Glas Wein tun danach ihr Übriges, laden zum Verweilen und Miteinander-Sprechen ein.

Vielen Dank an:
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
AStA der J.W.G.-Universität Frankfurt am Main
Brigitte Biehl

manche(r)art sind diesmal:
Jennifer Elfert, Eva Holoch, Artur Kröning, Matthias Naumann

Und: Maren Allmers, Nina Speyer
Und: Michael Bölter, Rina Geißler, Anna Gerhards, Dennis Göttel, Daniel Ladnar, Martina Lenhardt, Esther Pilkington, Stefanie Plappert, Lars Schmid, Uwe Schmidt, Brigitte Schürkes, Jörg Thums, Nicole Werth, Janina Zaghli

Und: Ursel Allenstein, Nino Biccari, Mateusz Borowski, Domagoj Culjak, Malda Denana, Edna Herlinger, Shirley Heuschkel, Christine Lochow-Drücke, Vettka Kirillova, Joni Kreutner, Annelies Kuyt, Serife Özer, Dorota Sajewska, Wolfgang Schneider, Eva Semitzidou, Armin Tous

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